Den Frühling einfangen: BE, 1a/b

Wenn draußen endlich wieder die Sonne scheint, Schmetterlinge herumflattern und die ersten Wiesenblumen ihre Köpfe recken, dann ist es höchste Zeit, den Unterricht in Bildnerischer Erziehung nach draußen zu verlegen. Und was würde sich angesichts der vielen, frischen Farben anderes anbieten als riesige Blumenbilder im BE-Unterricht entstehen zu lassen?
Gedacht, getan. So führte uns eine unserer BE-Stunden an einem sonnigen Mittwochvormittag Anfang Juni nach draußen in das umliegende Gelände, auf der Jagd nach großblättrigen Wiesenblumen, die sich gut malen lassen würden. Nebenbei gab es einen kleinen Exkurs in die Pflanzenfotografie, denn die Motive mussten am Smartphone oder Tablett festgehalten werden, um sie anschließend in Ruhe zu studieren und auf Papier zu bringen. Viele der Blumen konnten die Kinder dank ihrer ausgezeichneten Biologie-Kenntnisse bereits benennen und so wurde die „Malstunde“ zu einem großartigen, fächerübergreifenden Projekt mit Bezügen zum forschenden Lernen, denn man musste sich über das gefundene, gesehene und fotografierte natürlich austauschen.
Wieder zurück im BE-Saal wurden großformatige bunte Papiere ausgepackt und das Wissen zum Farbenmischen auf das unbeliebte Material Ölkreide übertragen. Hier hat sich die breite Kreide allerdings bewährt, denn die großen Farbflächen waren damit rasch gefüllt.
Die beiden ersten Klasse hatten in kürzester Zeit farbenfrohe, riesige Blüten gemalt, die manchmal stark an die Malerei von Georgia O’Keeffe erinnern. Dieses „Aha-Erlebnis“ kommt bei den Schülerinnen und Schülern in der Nachbetrachtung und im Bildvergleich mit den Werken der Kunstgeschichte.

Ein Bericht von Regina Time